Der Zölibat: Ein Seinsgesetz des Priestertums
Man hat sich heute angewöhnt den Zölibat nur mehr in einer pragmatisch-funktionellen Sicht aufzufassen und ihn dadurch zu einer bloßen kirchlichen Disziplin herabzuwürdigen. Dabei wird aber seine sakramentaltheologische Grundlegung im Weihepriestertum selbst völlig verkannt, dass er eben wesenhaft zum Sein des Priesters als Alter Christus und Träger göttlicher Vollmachten gehört, sich also ontologisch direkt aus dem Weihesakrament selbst herleitet und damit in unlösbarem Zusammenhang steht.
Auch wenn es der heute vorherrschende Relativismus nicht mehr gelten lassen will, so erweisen die klaren Zeugnisse der kirchlichen Tradition den Zölibat eindeutig als ein auf apostolischer Einsetzung beruhendes Institut, welches der Änderung durch die vermeintlichen Belange des Zeitgeists enthoben ist.