aus dem Englischen von Julian Voth
»Die Welt der politischen Realität gehört in das Reich der Vernunft, die Religion dagegen in das irrationale Reich des Glaubens. Nichtsdestotrotz lehrt die säkulare Ideologie eine Reihe von heiligen Wahrheiten; sie beinhalten die der Freiheit und Gleichheit, beide bestimmt als selbstevident. Darunter stehen gewisse furchtbare Sünden, für die es keine Vergebung gibt. Es ist z.B. sündhaft, zu glauben, daß eine Rasse oder ein Geschlecht dem anderen überlegen ist, oder auch nur irgendeinen Unterschied zwischen ihnen zu bemerken. Die Freiheit der Rede ist Dogma, aber manch totalitäre Theorie zu anstößig für fromme Ohren. Das ist allerdings nur wahr (und der Gläubige muss diesen Mysterien gehorsame Zustimmung entgegenbringen), wenn es sich dabei um faschistische Theorien handelt, begründet auf nationalen Überlegungen, nicht aber, wenn es sich um sozialistische Theorien handelt, basierend auf den Ideen der Klasse. Während alle Männer und Frauen gleich sind, gibt es bestimmte Berufungen, die eine besondere Sakralität genießen. Darum wäre es ruchlos, vorzuschlagen, daß Nationen auf andere Weise regiert werden sollten als durch heilige Versammlungen professioneller Politiker. Ebenjene müssen sich, wie es ihrem hieratischen Stand geziemt, besonders rein halten von Gedankenverbrechen – fehlen sie, so sind sie eo ipso Excommunicati. Gleichfalls heilig ist das Priestertum der Journalisten und anderer, die Wache halten wider die benannten Ketzereien.«
H.J.A. Sire: Phoenix from the Ases - The Making, Unmaking an Restoration of Catholic Tradition. Angelico Press 2015, S. 352f.